Worum geht es?
Der Fahrgemeinschaftsdienst Uber wird diese Woche öffentlich handelbar. Der Handel der Aktie wird am Freitag, den 10. Mai erstmalig aufgenommen. Die Firma schätzt, so etwa 9 Milliarden Dollar einzunehmen. Den Firmenwert wird das auf etwa 80 bis 92 Milliarden Dollar befördern. Vor einem der größten Börsengänge der Geschichte stehen allerdings Streiks der Uber- und Lyftfahrer in mehreren Großstädten der USA an. Was können wir mit diesen Events anstellen?
Was ist wichtig?
Grundsätzlich
Lyft Inc., Uber’s größter Konkurrent ging am 29. März an die Börse. Der IPO war ein großer Erfolg, die Aktie fiel seither aber von 72$ auf 60$. Es gibt begründete Zweifel daran, dass das Unternehmen eine allzu gute Performance abliefern wird. Dies wirft natürlich auch einen schwarzen Schatten auf Uber.
Für Investoren
Es ist naheliegend, dass Analysten Lyft als Vergleichswert für Uber’s Vorhersagen heranziehen. Abgesehen von der Geschäftsidee ist die größte Gemeinsamkeit der Firmen ihre Unprofitabilität. Uber hat in den ersten 3 Monaten von 2019 1 Milliarde Dollar verloren. Betrachtet man den gleichen Zeitraum im Vorjahr, ist das eine glatte Verdoppelung des Verlustes. Beängstigend ist, dass die Firma nunmehr seit einer Dekade operiert, jedoch immer noch Geld verliert.
Uber ist natürlich größer als Lyft, entwickelt sich international anstatt nur in Nordamerika wie Lyft. Zusätzlich beinhaltet das Geschäftsmodell von Uber Logistik und Essensauslieferungen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der jüngste Zukauf von Careem, einem Mitfahr-Unternehmen aus dem mittleren Osten.
Es ist anzunehmen, dass die Profitabilität der Firmen Uber und Lyft steigt, wenn größere Anteile der Fahrtkosten an das Unternehmen, anstatt an den Fahrer gehen und wenn Investments in autonome Autos dazu beitragen, den Fahrer irgendwann ganz obsolet zu machen. Fahrer fordern allerdings eine Garantie, dass sie mindestens 80-85% des Fahrpreises verdienen. Wenn Uber nun versucht, diesen Prozentsatz zu drücken, könnte das zu einer weiteren Eskalation führen. Das Risiko für das Unternehmen ist, dass Regulierungsbehörden den Mindestlohn für Fahrer einfordern. Die Technologie von gänzlich selbstfahrenden Autos ist jedoch noch weit entfernt, weshalb Investoren begründete Zweifel an Uber hegen. Es ist offensichtlich, dass ein Investment in diese Firma extrem langfristig ausgerichtet wäre. Zieht man die aktuelle, negative Medienberichterstattung in Betracht, könnten viele erst einmal entscheiden, in Uber flat zu bleiben.
Für Trader
Es ist zu beobachten, dass Ubers IPO einen negativen Einfluss auf die Aktie von Lyft hat. Das kann Chancen für Bären eröffnen.
Die technische Analyse in Lyft macht nicht viel Sinn, da es hierfür noch zu wenig Kurshistorie gibt, aber Unterstützung findet sich auf dem Niveau von 56$.
