Das Corona-Virus greift immer weiter um sich und erreicht mehr und mehr Länder und Menschen. Doch was hat das mit der Börsen und dem jüngsten Minicrash zu tun?

Corona-Virus und Finanzmärkte?

Der Zusammenhang ist relativ einfach: Zum einen führt die Panik an den Märkten zu fallenden Kursen und zum anderen hat die Situation auch große Einflüsse auf die Unternehmen und Wirtschaftsbeziehungen. So werden beispielsweise wichtige Messen abgesagt, Flüge gecancelt, die Tourismusbranche leidet und Betriebe schließen vorübergehend. All dies hat einen großen negativen Einfluss auf die Finanzmärkte und Aktionäre und Rohstoffhändler verkaufen. Dieser Verkauf verläuft in einem durch Angst und Panik getriebenen Umfeld sehr ungeordnet und die Volatilität an den Märkten steigt stark an.

Ein Indikator für das Maß an Panik und Angst im Markt ist der Fear and Greed Index von CNN:

Fear and Greed

Wie du siehst, haben wir den unteren Bereich des Charts, der extreme Angst darstellt, erreicht. In den allermeisten Fällen ist dies ein ziemlich guter Zeitpunkt, um wieder mit Käufen zu beginnen.

War es wirklich ein Minicrash?

Wollen wir an dieser zunächst einmal klären, ob es wirklich ein Minicrash ist. Am einfachsten machen wir dies, indem wir uns ein paar beeindruckende Charts anschauen.

S&P 500 fällt fast 16% in nur 7 Tagen:

S&P500

DAX fällt fast 16% in nur 8 Tagen:

DAX

VIX steigt über 200% in nur 7 Tagen:

VIX

Ich denke, dass all gezeigten Beispiele keinen Zweifel daran lassen, dass wir es durch das Corona-Virus mit einem Minicrash zu tun haben. In der Geschichte der Börse gab es nur äußerst wenige Spots, in denen der Markt in nur 7 Handelstagen um mehr als 15% fiel. Es ist daher wenig verwunderlich, dass der VIX, der die Volatilität der Optionen auf Aktien aus dem S&P 500 misst, in kürzester Zeit durch die Decke schoss.

Wie kann man die aktuelle Situation nutzen?

Unserer Einschätzung nach kann man die aktuelle Panik durch das Corona-Virus auf 3 verschiedene Wege ziemlich gut nutzen und man sollte die starken Kursrücksetzer als Chance sehen.

Nachkauf

Hat man bereits einen Bestand an Aktien und somit ein stimmiges Portfolio, dann kann man die aktuelle Situation zum Nachkaufen nutzen. Hierfür ist es natürlich unabdingbar, dass man Cash hält. Grundsätzlich sollte man immer einen gewissen Cashbestand haben. Bietet sich eine derartige Situation, dann ist es wichtig, nicht direkt alles an Cash für Nachkäufe zu nutzen.

Eine gute Vorgehensweise ist es, 1/3 des Cash zum Nachkaufen zu nutzen, wenn die Kurse 15% gefallen sind. Ein weiteres Drittel könnte man nutzen, wenn ein Kursverlust von 22% erreicht ist und das letzte Drittel wenn 30% Kursverlust erreicht ist.

Kauf von nicht betroffenen Aktien

Eine weitere interessante Vorgehensweise ist es, sich Aktien zu suchen, die in Sippenhaft genommen wurden, eigentlich aber gar nicht vom Corona-Virus betroffen sind. Es ist selbstverständlich, dass produktive Betriebe, die viel Handel betreiben und personalintensiv arbeiten stark betroffen sind. Anders sieht es aber bei Unternehmen aus, die weder von Personal, noch von Rohstoffen oder Handel abhängig sind. Zu nennen sind hier in erster Linie Immobiliengesellschaften. Darüber hinaus kann sich jeder selbst ein paar Gedanken machen, welche Unternehmen unschuldig abgestraft wurden.

Verkauf von Volatilität

Eine dritte Variante ist der Verkauf von aktuell hoher Volatilität. Diese Vorgehensweise ist unserer Meinung nach nur den sehr fortgeschrittenen Tradern zuzuweisen.

Als Paradebeispiel kann man direkt einen Volatilitätsindex (zumeist ein ETF) verkaufen (shorten). Alternativ kann man mit dem nötigen Optionswissen Call Optionen auf den jeweiligen Volatilitätsindex verkaufen und als Stillhalter die Prämie kassieren.

Volatilitätsindizes steigen in Panikphasen in kürzester Zeit immens stark an und können dieses Niveau nicht lange halten.

Im Folgenden siehst du neben oben bereits gezeigten VIX 2 weitere bekannte Werte, mit denen du Volatilität handeln kannst.

VXX

VXX

UVXY

UVXY

Die Anstiege in diesen ETFs sind gewaltig und mit den Minicrashs im Februar und Dezember 2018 vergleichbar. Nagelt uns ruhig drauf fest, aber diese Kursniveaus wird es nicht auf Dauer geben 😉

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