Derzeit erleben wir sehr volatile Märkte und es ist dieser Tage keine Seltenheit mehr, dass Kurse einzelner Unternehmen innerhalb einer Woche um 10% schwanken. Dabei kommt es oft zu sogenannten Gaps, zu deutsch Kurslücken. Wir wollen in diesem Artikel einige Beispiele aufzeigen und die damit einhergehen Möglichkeiten vorstellen.

Entstehung von Gaps

Gaps entstehen durch eine Periode des Nichthandelns. Aktien haben in der Regel einen festen Schlusskurs und am nächsten Tag einen Eröffnungskurs. In der Zwischenzeit wird die Aktie nicht aktiv gehandelt. Natürlich entstehen in dieser Periode trotzdem Handelsinteressen und Marktteilnehmer wollen diese Aktie kaufen oder verkaufen. Fügt man all diese neuen Informationen zusammen, so ergibt sich ein neuer Kurs zur Börseneröffnung. So kann es sein, dass eine Tesla-Aktie am Abend zu $900 schließt und am nächsten Tag zu $910 eröffnet. In diesem Beispiel gibt es ein Up-Gap.

Gaps am Beispiel der Tesla-Aktie auf dem Tageschart:

Gap example

Die rot hervorgehobenen Bereiche sind Gaps. Es gibt in diesem Chart noch mehr Gaps 😉

Ausnutzen von Gaps

Es gibt eine Vielzahl an Strategien, die sich einzig und allein mit Gaps auseinandersetzen und profitabel sind. Wichtig ist es, nicht jedes gefundene Gap zu traden. Es gilt auch hier, dass man eine Strategie mit einem festen Regelwerk für den Ein- und Ausstieg definiert und befolgt. Oftmals lohnt sich auch ein Backtest, um herauszufinden, ob das zu tradende Instrument überhaupt geeignet ist. Natürlich lassen sich auch Indizes und Rohstoffe mit Gap-Strategien traden, da auch diese Märkte meistens einen festen Börsenschluss haben. Einzig bei Währungen wird es relativ schwierig, da diese 24 Stunden am Tag handelbar sind. Somit muss man bei Währungen auf die Gaps warten, die durchaus am Wochenende entstehen.

Wie könnte eine Gap-Strategie aussehen?

Wie bereits erwähnt gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Grundvoraussetzung ist das Vorhandensein eines Gaps. Bereits bei der Definition eines Gaps gibt es unterschiedliche Meinungen, die aber allesamt ihre Daseinsberechtigung haben und Chancen bieten. So definiert die eine Seite ein Gap als Lücke zwischen Schlusskurs des einen Tages und Eröffnungskurs des Folgetages (im unteren Chart mit 1 markiert). Andere wiederum definieren ein Gap als Lücke zwischen Extremkurs des einen Tages und Eröffnungskurs des Folgetages ( im unteren Chart mit 2 markiert).

Different gaps

Betrachtet man das Orderbuch und fokussiert sich nur auf die Kurse, die wirklich gehandelt wurden, dann ist die zweite Interpretation zum anwenden einer Gap-Strategie interessanter.

Das Motiv bei einer Gap-Strategie ist primär das Schließen des Gaps als Trade zu nutzen. Nun kann man nantürlich nicht jedes Gap, was entsteht traden, da man zu viele Verlusttrades machen würde. Aus diesem Grund besitzen nahezu alle Gap-Strategien ein fest definiertes Regelwerk für den Einstieg. So kann man beispielsweise festlegen, dass man nur in den Trade einsteigt, wenn der Tiefstkurs (bei einem Up-Gap) aus der ersten Handelsstunde unterboten wird. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs an diesem Tag nach unten tendieren könnte und somit das Gap schließt. Desweiteren könnte man definieren, dass der geschilderte Break innerhalb der zweiten Handelsstunde geschehen muss.

Der folgende Chart zeigt ein einfaches Beispiel für den Einstieg:

Entry Gap

Nun gilt es noch die wichtigen Fragen zum Stop Loss und Take Profit zu klären. Auch hierbei gibt es viele verschiedene Ansätze, so könnte der Stop Loss am Hoch der ersten Handelsstunde liegen oder am Hoch des Breakout-Kerze. Als Take Profit könnte man 75% des Gaps nehmen oder die komplette Distanz. Die Welt der Gap-Strategien ist sehr groß und kaum eine Strategie gleicht der der anderen.

Tradimo hat ebenfalls eine Gap-Strategie im Angebot und geht sogar noch einen Schritt weiter, indem nach Erreichen des Take Profits direkt der nächste Trade eröffnet wird, der ebenfalls das Gap als Trade-Idee aufgreift.

Hier findest du die Gap-Strategie von Tradimo.