Was ist geschehen?
Als Occidental Petroleum am Mittwoch anbot, den Konzern Anadarko Petroleum zu übernehmen, stiegen dessen Anteilsscheine um 11%.
Warum ist das wichtig?
Grundsätzlich
Anadarko Petroleum hat in den vergangenen Wochen kräftig für Schlagzeilen gesorgt. Zunächst stimmte das Unternehmen zu, von Chevron Corp für 33 Milliarden Doller aufgekauft zu werden. Chevron Corp bezahlte 65$ pro Anteilsschein doch nun stellte sich heraus, dass es einen höheren Bieter gibt: Occidental Petroleum bietet pro Aktie ganze 76$. Es verleiben nun 3 Optionen. Anadarko Petroleum bricht sein Agreement mit Chevron nicht, es wird zugunsten von Occidental gebrochen oder Chevron erhöht sein Angebot.
Für Investoren
Der Bieter-Krieg beflügelt sicherlich den Aktienkurs. Die Firma ist ein Leckerbissen für Öl-Giganten aufgrund ihrer vorteilhaften Position im Permbecken, dem größten Ölfeld in Nordamerika.
Für Chevron wäre der Kauf von Andarko nicht nur gut durchkalkuliert, sondern auch logistisch günstig, denn die Tätigkeiten der beiden Firmen liegen nahe beieinander. Der Deal wäre logistisch bequem und würde helfen, Kosten zu senken. Der ausgehandelte Preis scheint ebenso zu passen, Chevron erwartet einen positiven Beitrag zum Cashflow und zum Gewinn pro Aktie bereits ein Jahr nach der Übernahme. Außerdem gewinnt Chevron strategische Punkte auf dem Weg dorthin, sich im Ölgeschäft zu etablieren.
Für Occidental Petrolium sei der positive Effekt der Akquisition allerdings noch größer; so belaufen sich dem Management von OP zufolge die Einsparungen auf 3,5 Milliarden USD – 1,5 Milliarden mehr als bei den Schätzungen von Chevron.
Für Trader
Die Aktie von Anadarko stieg im letzten Monat während der Übernahmegespräche um mehr als 60%. Kein Wunder, dass das KGV je Aktie dabei auf 45,87 schnellte. Sie notiert somit weit über dem Branchendurchschnitt von 4,89. Allerdings dürfte die Nachfrage nach dem Wertpapier während des Bieterkriegs auch weiterhin nicht versiegen. Widerstände liegen bei 73,50$ und bei 75$ – Unterstützungen bei 65$ und 61,50$.
