Wir wollen in diesem Artikel auf einen Aspekt hinweisen, der nahezu immer von Einsteigern in das Thema Trading unbeachtet bleibt: Korrelation!

Vorgehen von Beginnern

Viele Beginnerhalten Ausschau nach guten Tradingspots und beachten dabei oftmals ihr sehr guten Regeln der anzuwendenden Strategie. Sie halten sich an das Money Management, die exakten Einstiegsregeln und an alles was zu jedem einzelnen Trade gehört. Dies ist absolut lobenswert, jedoch verliert man dabei schnell das große Ganze aus den Augen. Zwei perfekt ausgeführte Trades können zu einem Problem führen: Korrelation.

Was ist Korrelation?

Korrelation ist ein Begriff, der den Gleichlauf zweier Werte erklärt. Am einfachsten lässt sich dies erklären, wenn man sich Aktienindizes anschaut. Steigt der Dow Jones, dann steigt auch sehr oft der DAX. Ähnlich verhält es sich bei anderen Werten wie EURUSD und GBPUSD oder Rohöl und Heizöl.

Beispiele für Gleichlauf

Dow Jones und DAX

EURUSD und GBPUSD

Rohöl (WTI) und Heizöl

Findet man nun also einen guten Tradingspot im Dow Jones und eröffnet einen Trade unter Einhaltung der eigenen Money-Management-Auflagen und eröffnet im Anschluss oder simultan einen weiteren Trade im DAX, dann führt dies zu einem erhöhten Risiko.

Korrelation erhöht das Risiko

Hat man 2 oder mehrere Trades, die sich sehr ähnlich entwickeln werden, so ist dies natürlich erfreulich, wenn alle Trades in die richtige Richtung laufen. Gefährlich wird es aber, wenn man mal schaut, was passiert, wenn die Trades nicht so gut laufen.

Angenommen, wir riskieren 1% pro Trade und beide Trades laufen nicht so gut. In diesem Fall steigt das Risiko auf 2%. An dieser Stelle darf man nicht den Fehler machen und jeden Trade einzeln bewerten. Die Korrelation war und ist bekannt. Diese Korrelation ist für ein erhöhtes Risiko verantwortlich und sollte beachtet und gemanagt werden.

Wie man Korrelation vermeidet?

Korrelation und somit ein erhöhtes Risiko kann man mit 2 Vorgehensweisen ganz einfach vermeiden. Zum einen kann man die Positionen einfach halbieren, um ein Gesamtrisiko zu haben, welches im Einklang mit dem Money Management steht. Eine weitere Möglichkeit wäre es, dass man nur einen der Spots wählt, in der Regel den Spot, der attraktiver aussieht.

Korrelationskoeffizient als Hilfsmittel

Korrelation kann man mit einem Blick auf 2 Charts relativ deutlich erkennen. Etwas fortgeschrittener ist es, sich 2 Charts in einem Chartbild anzeigen zu lassen. So haben wir es im oberen Bereich mit 3 Beispielen aufgezeigt. Nichtsdestotrotz beinhalten derartige Darstellungen einen gewissen Anteil an Subjektivität, die wir möglichst ausschließen wollen.

Eine objektive Art der Darstellung der Korrelation bietet der Korrelationskoeffizient. Der Korrelationskoeffizient wird in Form einer Zahl zwischen -1 und +1 angezeigt. Die Bedeutung der Zahl ist sehr eindeutig:

  • +1 bedeutet 100% positive Korrelation
  • 0 bedeutet, dass 2 Werte überhaupt nicht miteinander korrelieren
  • -1 bedeutet 100% negative Korrelation

Idealerweise hat man nur Trades auf, die wenig miteinander korrelieren. Wir lassen hier mal den Begriff Hedging bewusst außen vor.

Darstellung in einem Chart

Der folgende Chart zeigt den Korrelationkoeffizient auf Basis von 20 Tageskerzen für Dow Jones und DAX:

Du siehst im unteren Bereich einen mit CC gekennzeichneten Indikator. Dies ist der Korrelationkoeffizient. Am Chartende steht er bei ca. 0,9, was für 90% positive Korrelation steht. Natürlich ist dieser Wert nicht in Stein gemeiselt und ändert sich im Laufe der Zeit. Es lohnt sich also durchaus, diese Dinge immer wieder mal auf dem Timeframe, den man hauptsächlich tradet, zu überprüfen. Je mehr Perioden man nimmt, desto glatter ist die Darstellung des Indikators.

Quellen für den Korrelationskoeffizient

Quellen für diesen Korrelationskoeffizient sind vielfältig und wir nutzen gern tradingview um uns einen Überblick zu verschaffen. Aber es gibt auch einige Tradingplattformen, die dieses Tool anbieten.